Die Saison 2024/2025 der TSS C-Junioren war alles andere als gewöhnlich. Von Beginn an setzte das Trainerteam auf eine langfristige Entwicklung und eine ausgewogene Mischung aus Spielern beider Jahrgänge. Das Ziel: eine Mannschaft zu formen, die nicht nur sportlich erfolgreich ist, sondern auch die individuellen Stärken jedes einzelnen Spielers fördert.
Die besondere Herausforderung: Pubertät auf dem Platz
Was die C-Junioren so einzigartig macht, sind die enormen Unterschiede in der physischen und mentalen Entwicklung der 13- bis 15-Jährigen. Das ist die tägliche Gratwanderung zwischen knallharter Ausbildung und dem Wunsch nach sportlichem Erfolg. Als ob das nicht schon genug wäre, kam die kurzfristige Umstellung der Altersstufen durch den SFV hinzu. Plötzlich mussten sich physisch unterlegene Spieler ein weiteres Jahr «durchbeissen» – eine echte Charakterprobe!
Trotz dieser Hürden arbeitete das Trainerteam unermüdlich, dreimal pro Woche wurde intensiv trainiert. Erste Fortschritte waren bereits im Herbst sichtbar, auch wenn die Punkteausbeute nicht immer mit den Leistungen Schritt hielt. Wichtig war auch, allen jungen Spielern genügend Einsatzzeit zu geben. Eine weitere Herausforderung waren die Blessuren, die in diesem Alter durch Wachstumsschübe oder unglückliche Zweikämpfe leider häufig auftreten. Hier war Geduld gefragt, denn Heilung braucht Zeit.
Ziele erreicht – trotz Stolpersteinen
Zwei klare sportliche Ziele wurden definiert und erreicht: das Überwintern im Cup und ein Platz in der vorderen Tabellenhälfte! Ein Erfolg, der die harte Arbeit des Teams unterstreicht.
Die Hallensaison: Eine unerwartete Achterbahnfahrt
Die Hallensaison verlief dann aber leider enttäuschend. Trotz gezielter Trainingseinheiten fanden die Jungs keinen Zugang zum Spiel. Fehlende Physis und Unerfahrenheit machten sich bemerkbar. Es fehlte an Cleverness und der nötigen Unerschrockenheit – vor allem an einem mentalen Leader, der das Team in entscheidenden Momenten antreiben konnte. Dieses Manko sollte sich auch im Frühjahr noch bemerkbar machen.
Taktischer Kniff im Winter und ein starkes Frühjahr
Im Winter wurde nicht nur körperlich, sondern auch geistig viel abverlangt. Das Trainerteam stellte die Formation von einer 3er- auf eine 4er-Kette um. Das Ziel: Flexibilität für unterschiedliche Gegner und die Möglichkeit, weiteren Spielern im TSS-System eine Chance zu geben. Eine verletzungsbedingte Umstellung in der Innenverteidigung musste ebenfalls gemeistert werden. Diese taktische Änderung erwies sich trotz anfänglicher Rückschläge als absolutes Filetstück der Saison!
Die neue Formation wurde in Testspielen konsequent eingeübt, und der Start in die Frühjahrsrunde war vielversprechend: drei Siege in Folge! Leider fielen die Jungs danach wieder in alte Muster zurück und liessen sich in Druckphasen des Gegners zu weit in die eigene Hälfte drängen.
Spitzenleistungen und unerwartete Rückschläge
Gegen Top-Teams wie Zug 94 und den SC Kriens zeigte das TSS C sein enormes Potenzial. Obwohl beide Spiele knapp mit 0:1 verloren gingen, wurde der Gegner über weite Strecken kontrolliert. Individuelle Unaufmerksamkeiten führten hier leider zu den entscheidenden Gegentreffern.
Die Ernstkämpfe gegen Entlebuch und Littau offenbarten dann wieder die Unerfahrenheit des jungen Teams. Klare Dominanz, aber am Ende nur ein Remis – und das, nachdem man jeweils in Führung gelegen hatte. Diese Unentschieden fühlten sich wie Niederlagen an.
Der vorzeitige Klassenerhalt gelang gegen Team Seetal in einem mentalen Abnützungskampf. Trotz Dominanz pfiff der Schiedsrichter drei (!) Elfmeter gegen das TSS. Doch in einer Parforceleistung gelang in der Nachspielzeit, nach einem Eckball, der verdiente Sieg! Diese Woche zeigte aber auch eine Schwäche auf: zehn Gegentore nach Standardsituationen innerhalb weniger Tage.
Gegen OG Kickers konnte man nur in der ersten Halbzeit mithalten, doch ein überzeugender 4:1-Erfolg gegen das Team Rontal verschaffte dem TSS C dann die nötige Sicherheit.
Die letzten Saisonspiele gegen Wiggertal und Buochs-Stans gingen verloren, auch bedingt durch personelle Rochaden und die spürbare fehlende Physis und mentale Flexibilität einiger Spieler am Saisonende.
Cup-Fight bis zum bitteren Ende
Im Cup erzwang man in Schattdorf mit einem 2:1-Sieg den Einzug ins Halbfinale – ein echter Nervenkrimi!
Das Cup-Halbfinale gegen die SG Malters Wolhusen begann vielversprechend mit einer frühen Führung. Doch unnötige individuelle Fehler ermöglichten dem Gegner die zwischenzeitliche Führung. Nach der Pause gelang der Ausgleich, aber der Siegtreffer blieb aus. Das Elfmeterschiessen entschied die Partie zugunsten von Malters Wolhusen. Eine bittere Pille zum Saisonende, besonders da man als Favorit in die Partie gegangen war.
Fazit: Eine lehrreiche Saison mit Blick nach vorn!
Die Saison 2024/2025 war für alle Beteiligten – Spieler, Trainer und Betreuer – eine unglaublich lehr- und aufschlussreiche Erfahrung. Sie hat gezeigt, dass noch viel Arbeit und Schweiss vor allen liegt. Doch gleichzeitig ist klar geworden, wie stark die Basis ist: Alle C-Teams in den Gruppierungsvereinen haben mit Unterstützung der TSS-Spieler den Aufstieg in die nächsthöhere Stärkeklasse geschafft! Das unterstreicht eindrucksvoll die Breite und Qualität der Ausbildungsarbeit innerhalb der Gruppierung Team Sempachersee.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich von dieser herausfordernden, aber überaus spannenden Aufgabe. Eine Zeit, in der es darum ging, Menschen kooperativ zu fördern und zu fordern – und das ist uns gelungen.